Vorführungen:
- So., 21. Dezember 2025 um 16:30 Uhr
Kurzfilmtag Rund um den kürzesten Tag des Jahres
Fünf Geschichten nehmen Protagonist*innen in den Fokus, die sich aktiv aus persönlicher Lethargie, kreativer Blockade, sozialer sowie politischer Ungerechtigkeit und gesellschaftlicher Schieflage befreien.
Der Anschlag
Pia Frankenberg | Deutschland 1984 | 9’00
Spielfilm | Sprache: Deutsch
Eine Frau ohrfeigt willkürlich einen Mann in einer Bar. Aus dem kleinen Akt der Anarchie wird ein großer Befreiungsschlag.
Ihre Zeitungen
Harun Farocki | Deutschland 1967 | 17’00
Experimentalfilm | Sprache: Deutsch
Der Film ist im Kontext der studentischen Kampagnen zur Enteignung des Springer-Konzerns entstanden. Eine studentische Kommune bereitet ihre Agitationsarbeit vor. Was können wir tun? Lenins Frage leitet den Schlussteil ein: das Lob der kämpfenden Kollektive. Der Bildaufbau zitiert Godards Film La Chinoise, der 1968 in die Kinos kam; der Dialog lehnt sich an Brechts Lehrstücke an.
Einfach
Claudia von Alemann | Deutschland 1966 | 5’00
Experimentalfilm | Sprache: Deutsch
Claudia von Alemanns erster Film an der Hochschule für Gestaltung in Ulm setzt sich mit dem Verhältnis von Raum, Bewegung und Geschlecht auseinander. Türen öffnen und schließen sich im Flur einer Wohnung, benutzte Teller in der Küche, ein Bleistift wird gespitzt, eine Bierflasche und eine Sardinenbüchse werden geöffnet, ein Ei rollt über den Tisch: Alles ist an seinem Platz oder auch nicht. Am Ende misslingt der mehrmalige Versuch, einen Faden durch ein Nadelöhr zu ziehen.
Nr.1 – Aus Berichten der Wach- und Patrouillendienste
Helke Sander | Deutschland 1985 | 11’00
Spielfilm | Ohne Dialog
Eine junge Mutter klettert mit ihren beiden Kindern auf einen Baukran und droht hinunterzuspringen, wenn ihr bis zum Abend keine bezahlbare Wohnung angeboten wird. Der Film basiert auf einer wahren Begebenheit.
Klammer auf, Klammer zu
Hellmuth Costard | Deutschland 1966 | 22’00
Experimentalfilm | Sprache: Deutsch
Hamburg 1966. Der junge Ole Braum will nach den Bundestagswahlen 1965 das Land verlassen. Per Anhalter und dank der jungen Jaguar-Fahrerin Mercedes schafft er es aber gerade mal bis in die Lüneburger Heide. Regisseur Hellmuth Costard kombiniert Elemente der Nouvelle Vague und des Genrekinos und schafft so ein intelligentes und lässiges Roadmovie, das mit den Erwartungen der Zuschauer*innen bricht.